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Wenn die nerven geschädigt sind

Der "neurogene Darm". Was muss man sich darunter vorstellen? Vor allem beschreibt der Begriff "neurogene Darm" den Verlust der Nervenkontrolle, sodass die normale Darmfunktion nicht mehr gewährleistet ist. Dieser Verlust der Nervenkontrolle wird durch eine Schädigung des zentralen Nervensystems hervorgerufen. Er kann zu Stuhlinkontinenz, zu chronischer Verstopfung oder zu beidem führen. Man kann den "Stuhlgang" nicht mehr kontrollieren oder steuern.
 

Ursachen für einen "neurogenen Darm"

Die häufigste Ursache eines neurogenen Darmes ist eine Rückenmarksverletzung. Er kann allerdings auch durch andere neurogene Störungen bzw. Erkrankungen verursacht werden wie zum Beispiel:
 
  • Spina bifida
  • Multiple Sklerose
  • die Parkinsonkrankheit oder
  • Diabetes mellitus

Die Auswirkung auf die Darmfunktion hängt davon ab, an welcher Stelle das Rückenmark verletzt ist.

 

Zwei Arten der Darmfunktionsstörungen:

 

Reflexiver Darm

Beim reflexiven Darm öffnet sich der Darm reflexhaft, wenn das Rektum voll ist. Das heißt, der Darm kann sich jederzeit entleeren und der Stuhlgang setzt ein, ohne dass der Betroffene "auf Toilette" muss. Dies kann zu „Darmunfällen“, Inkontinenz und sehr unangenehmen Situationen führen.

 

Schlaffer Darm

Bei einem „schlaffen Darm“ entspannt sich der Analschließmuskel. Der Analschließmuskel ist der Muskel, der den Anus normalerweise verschließt und den Stuhl zurückhält. Er bleibt geöffnet bzw. schlaff. Dies führt häufig zur unbeabsichtigten Darmentleerung bzw. Abgang von Stuhl. Zudem führt der neurogene Darm zu einer längeren Darmpassage. Die "Verdauung", die bereits im Mund und Magen beginnt, verlangsamt sich im Darm, da dieser keine "Kraft" mehr hat. Das bedeutet, dass die Betroffenen anfälliger für Verstopfungen sind. Wenn Sie an einem neurogenen Darm leiden, müssen Sie ein zuverlässiges Darmmanagement finden, um unbeabsichtigte Entleerungen, Verstopfungen und Impaktbildung (durch lang andauernde Verstopfung entstehende steinharte Kotballen im Darm) zu vermeiden.